Der niederländische Chiphersteller Nexperia hat am 26. Oktober die Lieferung von Wafern an sein chinesisches Montagewerk in Dongguan eingestellt. Wie aus einem Brief des Unternehmens hervorgeht, hat «das lokale Management sich nicht an seine Zahlungsverpflichtungen gehalten hat». Interims-Chef Stefan Tilger informierte Kunden schriftlich über den Stopp. Nexperia arbeitet nach eigenen Angaben an alternativen Lösungen.
Die Entwicklung verschärft die Chipkrise der europäischen Autoindustrie dramatisch. Der Lieferstopp folgt auf einen chinesischen Exportstopp für Nexperia-Produkte, nachdem die niederländische Regierung Ende September die Kontrolle über das Unternehmen übernommen hatte. Der europäische Bestand an Nexperia-Chips und Alternativen leert sich rapide, die Preise stiegen laut Noureddine Seddiki, Chef des Elektronik-Brokers Sand & Silicon, im Handelsblatt «exorbitant».
Autoindustrie schlägt Alarm
Selbst Bosch, nach Einschätzung des Chip-Experten Martin Geißler von der Beratung Advyce der robusteste Zulieferer der Branche, bekommt keine Chips mehr. Geißler warnt im Handelsblatt: «Wenn selbst Bosch keine Chips von Nexperia mehr bekomme, zeigt das: Die Lieferkette bricht. Bosch ist in der Hinsicht ein Seismograf der Branche.» Der europäische Herstellerverband Acea erklärte am Mittwoch: «Die Lage für die weltweite Automobilproduktion verschärft sich täglich.»
Volkswagen sicherte seine Versorgung für diese Woche, kann aber kurzfristige Produktionsausfälle nicht ausschließen. An großen deutschen VW-Standorten bereitet der Konzern intern Kurzarbeit vor.
Mercedes-Benz bangt um die Produktion neuer Elektromodelle wie iX3 und GLC.
BMW meldet noch keine akuten Ausfälle, bereitet sich aber auf Störungen vor.
Forderung nach politischer Lösung
Mercedes-Chef Ola Källenius machte, nachdem er am Mittwoch die Quartalszahlen vorgelegt hatte, den politischen Charakter der Krise deutlich: «Dies ist eine politisch verursachte Situation», sagte er mit Blick auf die Spannungen «vor allem im Verhältnis zwischen den USA und China, während Europa in der Mitte gefangen ist». Die Autoindustrie führt intensive Gespräche mit der niederländischen und deutschen Regierung.
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche übte am Dienstag beim Außenhandelstag Kritik an der Branche: «Ich habe wenig Verständnis, wenn einige Unternehmen immer noch auf eine Single-Source-Strategie setzen und nach dem Einfrieren der Chip-Exporte erstaunt feststellen, dass sie nur auf eine Quelle zurückgreifen können.» Alternative Lieferanten zu zertifizieren dauert Monate.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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